Vom Auf und Ab einer über Hundertjährigen:
Die Berliner Gesellschaft für Geschichte der Medizin
von Florian Bruns
Das frühe 20. Jahrhundert war eine Blütezeit wissenschaftlicher Gesellschaften in Deutschland. In besonderem Maße galt dies für die Medizin. Das in Deutschland erreichte Niveau von Forschung, Lehre und Krankenversorgung fand damals weltweit Beachtung. Im Zuge wachsender Spezialisierung der Heilkunde und ihrer Ausdifferenzierung in verschiedene kleinere Fächer bildeten sich im Kaiserreich zahlreiche medizinische Fachgesellschaften. Diese dienten vorrangig dem Austausch der Forscher untereinander, nicht selten nahm aber auch die interessierte Öffentlichkeit Anteil an den Fragen, Diskussionen und Erkenntnissen innerhalb der jeweiligen Fachgebiete. Die Kodifikation des Vereinsrechts durch das am 1. Januar 1900 in Kraft getretene Bürgerliche Gesetzbuch bot überdies einen verlässlichen juristischen Rahmen für die Gründung wissenschaftlicher Vereinigungen.
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass um die Jahrhundertwende auch in der Wissenschaftsgeschichte das Gründungsfieber einsetzte. Im Mai 1901 riefen der Chemiehistoriker Georg Kahlbaum (Basel) sowie die Medizinhistoriker Karl Sudhoff (Hochdahl) und Julius Pagel (Berlin) – allesamt Mitglieder der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte – zur Gründung einer neuen Gesellschaft auf, die schließlich einige Monate später in Hamburg als Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften ins Leben trat.[1] Diese Vereinigung bildete in der Folgezeit, neben den wenigen Lehrstühlen und Professuren des Faches, einen der Kristallisationspunkte der Medizingeschichte in Deutschland. Gleichzeitig war sie die erste medizinhistorische Fachgesellschaft weltweit.
Wenige Jahre später startete eines ihrer Gründungsmitglieder, der Arzt und Medizinhistoriker Julius Pagel, den Versuch, in Berlin eine Ortsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften zu bilden. Der Erfolg blieb zunächst aus. Am 12. März 1906 gelang es schließlich dem Chemiehistoriker und Privatgelehrten Paul Diergart, anlässlich eines Besuches von Karl Sudhoff in Berlin zwei Dutzend gleichgesinnte Kollegen im Restaurant Heidelberger in der Friedrichstraße 149 zu versammeln.[2] Die dort Anwesenden kamen überein, sich häufiger in diesem Kreis zusammenzufinden und auf diese Weise den Austausch über fachhistorische Fragen zu pflegen. Ein Vorbereitungsausschuss, bestehend aus Karl von Buchka, Julius Pagel und Paul Diergart, wurde beauftragt, die Schaffung einer Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin in die Wege zu leiten, deren Gründung wenig später, am 21. April 1906, erfolgte. Die konstituierende Sitzung fand am 18. Mai 1906 im Hörsaal des Hofmann-Hauses der Deutschen chemischen Gesellschaft statt.[3] Damit war eine eigenständige, lokale Vereinigung entstanden, der bereits ein halbes Jahr später 132 Mitglieder angehörten. Die Idee, eine Ortsgruppe der Deutschen Gesellschaft zu gründen, hatte man auch deshalb verworfen, da deren Mitgliedsbeitrag als zu hoch empfunden wurde, um vor Ort ausreichend Interessierte anzulocken. Zum Vorsitzenden wählte die Versammlung Karl von Buchka, Professor für Nahrungsmittelchemie und Geschichte der Chemie an der Technischen Hochschule zu Berlin. Julius Pagel wurde zu seinem Stellvertreter gewählt; das Amt des Schriftführers übernahm Paul Diergart. Die Ärzte Iwan Bloch und Max Wegscheider als stellvertretender Schriftführer bzw. Schatzmeister komplettierten den Vorstand.[4]
Der fachliche Hintergrund der Vorstandsmitglieder und der Ort der Gründungsversammlung weisen darauf hin, dass in den Anfangsjahren der Berliner Gesellschaft das Augenmerk vor allem auf der Geschichte der Naturwissenschaften lag. Dies spiegelte sich nicht zuletzt in der Berufszugehörigkeit der Mitglieder und in der Erstnennung der Naturwissenschaften im Namen der Gesellschaft wider.[5] Zu den prominentesten Mitgliedern gehörte Walter Nernst, der 1920 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Er stellte der Berliner Gesellschaft mehrfach den Hörsaal des Physikalisch-Chemischen Instituts in der Bunsenstraße für ihre Sitzungen zur Verfügung. Blickt man auf die Inhalte der wissenschaftlichen Vorträge, so überwogen hier jedoch von Beginn an medizinhistorische Fragestellungen, teilweise sogar zu ungewöhnlich progressiven oder unorthodoxen Themen wie Sozialversicherung und Sozialhygiene, Psychoanalyse oder Geschichte des Transvestitismus.[6] Als Organ der Berliner Gesellschaft fungierten die Mitteilungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften, in denen regelmäßig Verhandlungsberichte erschienen.
In den Jahren nach 1906 entfaltete sich ein reges Vereinsleben, das auch der Erste Weltkrieg und die Revolution von 1918/19 nicht zu stören vermochten.[7] Im November 1920 – Vorsitzender war zu jener Zeit mit Georg Lockemann erneut ein Chemiehistoriker – fand bereits die 100. Sitzung der Gesellschaft statt, sodass von durchschnittlich etwa sieben Zusammenkünften pro Jahr auszugehen ist. Diese Frequenz steigerte sich noch weiter: Nur zehn Jahre später zählte man die 200. Sitzung – jetzt unter Leitung des Ende 1929 nach Berlin berufenen Gynäkologen und Medizinhistorikers Paul Diepgen.[8] 1927 war die Umbenennung in Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaft, Medizin und Technik beschlossen worden, um sich gegenüber der Technikgeschichte zu öffnen. Zudem knüpfte der Vorstand Kontakte zur Fachgruppe Geschichte im Verein Deutscher Ingenieure. In der Folge nahm in den 1930er Jahren die Zahl der Vorträge zur Technikgeschichte deutlich zu.[9]
Diepgen war im Januar 1932 zum Vorsitzenden der Berliner Gesellschaft gewählt worden und behielt diese Position bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, als die Gesellschaft zu existieren aufhörte.[10] Von 1932 bis 1935 stand der Berliner Lehrstuhlinhaber außerdem der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technikvor, was seine zentrale Rolle im Fach unterstreicht. Unter Diepgen, der zwischen 1932 und 1941 allein 14 Vorträge in der Berliner Gesellschaft hielt, verschob sich der Schwerpunkt endgültig in Richtung der Medizingeschichte, wobei sozialkritische Themen nun jedoch konsequent ausgeklammert wurden.[11] Gleichzeitig führte der Eintritt seiner Institutsmitarbeiter und einiger Studenten zu einer deutlichen Verjüngung der Gesellschaft.[12] Neben Nachwuchsforschern, wie etwa Diepgens Schüler Walter Artelt oder dem Psychiater und späteren Medizinhistoriker Werner Leibbrand kamen auch international bekannte Kapazitäten wie der Berliner Chirurg August Bier oder der Freiburger Pathologe Ludwig Aschoff mit Vorträgen zu Wort. Im Führer durch das medizinische Berlin ist im Olympiajahr 1936 folgender Eintrag zurBerliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaft, Medizin und Technik e. V. enthalten:
Sitzungen in der Regel einmal monatlich, am ersten Freitag eines jeden Monats (mit Ausnahme der akademischen Ferien) im Hörsaal des Hygienischen Instituts, Dorotheenstraße 28A.
1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. et phil. P. Diepgen […]. Schriftführer: Dr.-Ing. Friedrich Häßler, V.D.I.[13]
Die Beziehungen zwischen der Berliner Gesellschaft und Diepgens Institut waren ausgesprochen eng. Der seit 1906 aufgebaute Buchbestand der Berliner Gesellschaft wurde 1933 in der neuen Institutsbibliothek untergebracht, deren Neuerwerbungen Diepgen im Gegenzug ausführlich auf den Mitgliederversammlungen vorstellte.[14] 1933 übernahm zudem sein Mitarbeiter Julius Schuster das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden der Berliner Gesellschaft, einige Jahre später ging zusätzlich auch das Amt des Schriftführers an einen Assistenten des Instituts.
Was 1906 noch verworfen worden war, vollzogen 1934 die Nationalsozialisten. Die Berliner Gesellschaft erhielt im Rahmen einer erzwungenen Satzungsänderung zur Gleichschaltung aller wissenschaftlicher Vereine den Status einer Ortsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik. Dem nun eingeführten „Führerprinzip“ gemäß musste die Wahl des Vorsitzenden der Berliner vom Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft und dessen Wahl wiederum vom Reichsinnenminister bestätigt werden.[15] Alle übrigen Vorstandsmitglieder wurden fortan nicht mehr gewählt, sondern vom Vorsitzenden ernannt. Die Bestätigung durch das Reichsinnenministerium erhielt Diepgen 1934, was ihn zu einem regelrechten Treuebekenntnis gegenüber dem Regime veranlasste.[16] Einen sogenannten Arierparagrafen enthielt die neue Satzung nicht. Dennoch legte Diepgen jüdischen Mitgliedern den Austritt sowohl aus der Deutschen als auch aus der Berliner FachgHygienikeesellschaft nahe. Gleichzeitig bemühte er sich in Berlin um die Mitgliedschaft prominenter Parteigrößen und verschickte Einladungen unter anderem an den Arzt und Leiter des Rassenpolitischen Amtes Walter Groß.[17] 1944 kam die Tätigkeit der Gesellschaft kriegsbedingt vollständig zum Erliegen; Vorträge wurden nicht mehr gehalten und auch das Mitteilungsorgan hatte sein Erscheinen eingestellt.
[Abb. 55: Manfred Stürzbecher überreicht Edith Heischkel-Artelt die Paul Diepgen-Medaille (4. Februar 1977)]
In den ersten Nachkriegsjahren ruhte das Vereinsleben in der Viersektorenstadt Berlin nahezu vollständig und damit auch die Tätigkeit der Berliner Gesellschaft. Aufgrund des Verbots aller eingetragenen Vereine in der Sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR sowie der mehrjährigen institutionellen Schwäche der Medizingeschichte in beiden Teilen Berlins war an eine Neugründung lange Zeit nicht zu denken. 1954 erfolgte die offizielle Löschung der Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaft, Medizin und Technik e. V. durch das Amtsgericht Charlottenburg.[18] Erst 1960 bildete sich im Westteil der Stadt unter Federführung des im selben Jahr für Medizingeschichte habilitierten Röntgenologen Heinz Goerke eine Initiative zur Reaktivierung der Berliner Gesellschaft. Noch bevor er den Ruf auf den Lehrstuhl für Geschichte der Medizin an der Freien Universität Berlin erhielt, gelang Goerke 1961 die Wiederbegründung der Vereinigung, nun als Berliner Gesellschaft für Geschichte der Medizin firmierend. Auf der ersten ordentlichen Hauptversammlung am 17. Februar 1961 wurde eine neue Satzung verabschiedet und ein neuer Vorstand gewählt: Goerke als Vorsitzender, der Internist Wolfgang Kloppe als sein Stellvertreter, Heinz Müller-Dietz, Mitarbeiter am Osteuropa-Institut der Freien Universität als Schriftführer und der Apotheker Joachim Fechner als Schatzmeister. Zwei Monate nach ihrer Wiedergründung gehörten der Gesellschaft bereits knapp 50 Mitglieder an.[19] Bewusst stellte sich der Vorstand in die Tradition Diepgens, der von den Mitgliedern einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde.[20] Diese Entscheidung mutet aus heutiger Sicht trotz mancher Verdienste Diepgens nicht unproblematisch an.
[Abb. 56: Exkursion der Berliner Gesellschaft für Geschichte der Medizin zur Tierarzneischule (2012)]
Auf Goerke, der 1969 nach München berufen worden war, folgten Manfred Stürzbecher, Rolf Winau und Volker Hess (seit 2004) als Vorsitzende – die beiden Letzteren in ihrer Eigenschaft als Direktoren des medizinhistorischen Instituts der Freien Universität bzw. der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Zahl der Mitglieder liegt gegenwärtig weiterhin bei etwa 50. Mitgliederversammlungen und wissenschaftliche Kolloquien finden halbjährlich statt. Die Rekonstruktion der jüngeren Geschichte der Berliner Gesellschaft für Geschichte der Medizin ist angesichts einer lückenhaften Überlieferung schwierig und bedürfte einer gesonderten Darstellung.[21] Da sich in den Aktivitäten der Gesellschaft stets auch das wissenschaftliche Leben und die Medizin in Berlin widerspiegeln, wäre dies eine durchaus lohnende Aufgabe.
[1] Vgl. Rolf Winau, Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik 1901-1976, Wiesbaden 1978. Siehe auch Andreas Frewer/Yvonne Steif, Personen, Netzwerke und Institutionen: Zur Gründung der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften, in: Sudhoffs Archiv 87 (2003), S. 180-194.
[2] Vgl. hierzu und im Folgenden den Bericht Diergarts in: Mitteilungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften 5 (1906), S. 422f.
[3] Das nach dem Chemiker August Wilhelm von Hofmann benannte und 1900 eingeweihte Gebäude befand sich in der Sigismundstraße 4 im Bezirk Tiergarten und ist im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.
[4] Das Gründungsfieber hielt unterdessen an und führte 1911 zur Konstituierung der Rheinischen Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaft, Medizin und Technik. Auch hier war Diergart, der Berlin 1909 verließ, entscheidend beteiligt.
[5] 1907 waren mehr als die Hälfte der Mitglieder Naturwissenschaftler, vgl. den Bericht Diergarts in: Mitteilungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften 6 (1907), S. 349.
[6] Vgl. die Auflistung aller Vorträge bei Klaus Schum, Die Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin von 1906-1944, Diss. med. dent. Berlin (FU) 1967, S. 107-131.
[7] Trotz der Unruhen und Straßenkämpfe in Berlin tagte die Gesellschaft auch im Winter 1918/19 in fast monatlichen Abständen.
[8] Vgl. Schum (wie Anm. 6), S. 21. Für eine chronologische Abfolge der Vorstandsmitglieder siehe ebd., S. 10.
[9] Vgl. Institutsbericht Diepgens vom 26.5.1933, Bundesarchiv Berlin, R 4901/1470, Bl. 248 sowie Schum (wie Anm. 6), S. 16f.
[10] „… durch Personalunion gewann das Institut Einfluss auf die ‚Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaft, Medizin und Technik[‘], am 8. Januar 1932 wurde der Unterzeichnete zum ersten Vorsitzenden […] dieser Gesellschaft gewählt.“ Institutsbericht Diepgens (wie Anm. 9), ebd.
[11] Vgl. Thomas Jaehn, Der Medizinhistoriker Paul Diepgen (1878-1966). Eine Untersuchung zu methodologischen, historiographischen und zeitgeschichtlichen Problemen und Einflüssen im Werk Paul Diepgens unter besonderer Berücksichtigung seiner persönlichen Rolle in Lehre, Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsorganisation während des Dritten Reiches, Diss. med. Berlin (HU) 1991, S. 130f.
[12] Vgl. Walter Artelt, Die Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaft, Medizin und Technik in den dreißiger Jahren. Ein Rückblick, in: Forschung – Praxis – Fortbildung 17 (1966), S. 543f.
[13] Führer durch das Medizinische Berlin, Frühjahr 1936, hrsg. von der Berliner Akademie für ärztliche Fortbildung, Berlin/München 1936, S. 90.
[14] Vgl. Schum (wie Anm. 6), S. 19 sowie Otto Ohmann, Bericht über das Jahr 1938 (233.-239. Sitzung), in: Mitteilungen zur Geschichte der Medizin, der Naturwissenschaften und der Technik 38 (1939), S. 346.
[15] Vgl. Schum (wie Anm. 6), S. 17. Da Diepgen seit 1932 sowohl der Berliner als auch der Deutschen Gesellschaft präsidierte, hatte er sich selbst im Amt zu bestätigen.
[16] Vgl. Mitteilungen zur Geschichte der Medizin, der Naturwissenschaften und der Technik 33 (1934), S. 190.
[17] Vgl. Jaehn (wie Anm. 11), S. 124f. und 131.
[18] Vgl. Schum (wie Anm. 6), S. 20.
[19] Vgl. Heinz Goerke, Am Puls der Medizin. Arzt im 20. Jahrhundert, Hildesheim [u.a.] 1996, S. 183.
[20] Nachrichtenblatt der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik, Nr. 17 (Mai 1961), S. 10f.
[21] Vgl. Manfred Stürzbecher, Berliner Gesellschaft für Geschichte der Medizin 1906-2006, in: Berliner Ärzte 7/2008, S. 21.
Quelle: Florian Bruns (Hg.): Medizingeschichte in Berlin. Institutionen – Personen – Perspektiven. Berlin: be.bra wissenschaftsverlag 2014